Ungewohnt bin ich mit persönlicher Assistenz ins Kalenderjahr 2025 gestartet. Ich hatte zugesagt, einen Artikel zu diesem Thema zu schreiben. Geworden ist es ein Erfahrungsbericht: »Persönliche Assistenz«. Wie alles im Leben hat auch dies zwei oder mehr Seiten. Ihr werdet meinen Erfahrungsbericht als Auftakt lesen – Weiteres folgt im Laufe des Jahres, warum erfahrt ihr im Artikel selbst.
Erfahrungsbericht: Persönliche Assistenz
In meinem ersten Artikel »Selbstbestimmt leben mit persönlicher Assistenz« habe ich die Idee der Selbstbestimmung für Menschen mit Behinderungen beleuchtet. Nun, einige Wochen später, ist es an der Zeit, meine persönlichen Erfahrungen mit der Assistenz zu teilen: Was hat sich verändert, und wie hat sich meine Assistenz im Alltag bewährt?
Selbstbestimmt leben mit persönlicher Assistenz
Ich hatte diesen Artikel bereits angekündigt, doch offen gestanden hätte ich nicht gedacht, dass er so aufwendig werden würde. Es fiel mir schwer, meinen Alltag anzupassen – schließlich sind gewachsene, Strukturen und Abläufe nicht einfach zu ändern. Und das sollten sie auch nicht sein! Die Assistenz ist dazu da, mich zu unterstützen, nicht um meinen Tagesablauf grundlegend umzukrempeln.
Uns geht es nicht um Pflege
Gerade meine morgendlichen Routinen haben sich über Jahre entwickelt und lassen sich nicht beliebig verschieben. Termine vor 10:30 Uhr bringen den gewohnten Rhythmus nur unnötig durcheinander. Dabei ist es mir wichtig, dass mein Alltag harmonisch bleibt – nicht zuletzt, um das Familiengefüge im Gleichgewicht zu halten.
Was soll ich sagen?
Man lernt nie aus – zum Glück! Veränderungen gehören zum Leben dazu. Besonders in einer Beziehung, die am 1. Mai 2025 bereits ihren 50. Kennenlerntag feiern darf. Natürlich bringt es eine Umstellung mit sich, wenn plötzlich neue Menschen Teil des täglichen Lebens werden. Aber genau darin liegt auch eine Chance: Neues entdecken, Erfahrungen sammeln und gemeinsam wachsen.
Allgemeiner Informationsteil
Menschen mit Behinderungen benötigen persönliche Assistenz, um ein selbstbestimmtes Leben zu führen und gleichberechtigt an der Gesellschaft teilzuhaben. Die Assistenz kann in verschiedenen Lebensbereichen notwendig sein, je nach Art und Umfang der Behinderung.
Hier sind einige zentrale Gründe:
- Selbstbestimmung und Unabhängigkeit – Assistenz ermöglicht es Menschen mit Behinderungen, ihr Leben nach eigenen Wünschen und Bedürfnissen zu gestalten, anstatt von Institutionen oder Angehörigen abhängig zu sein.
- Alltagsbewältigung – Unterstützung bei Tätigkeiten wie Anziehen, Körperpflege, Haushaltsführung, Kochen oder Einkaufen kann erforderlich sein.
- Mobilität und Zugänglichkeit – Menschen mit körperlichen Einschränkungen benötigen Assistenz, um unterwegs zu sein, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen oder an Veranstaltungen teilzunehmen.
- Arbeit und Bildung – Assistenz kann in der Schule, im Studium oder Beruf helfen, indem sie Schreib- und Lesetätigkeiten unterstützt, Kommunikationshilfen bedient oder physische Barrieren überwindet.
- Teilhabe am sozialen und kulturellen Leben, die Unterstützung beim Besuch von Veranstaltungen, Treffen mit Freunden oder Hobbys trägt dazu bei, Isolation zu vermeiden und ein erfülltes Leben zu führen.
- Gesundheit und medizinische Versorgung – Manche Menschen benötigen Unterstützung bei der Einnahme von Medikamenten, Arztbesuchen oder Therapien.
- Kommunikation – Menschen mit Sinnesbehinderungen (z. B. Gehörlose oder Blinde) benötigen oft Assistenz beim Dolmetschen oder Lesen von Informationen.
- Persönliche Assistenz ist ein wichtiger Baustein für Inklusion und Chancengleichheit, damit Menschen mit Behinderungen ein selbstbestimmtes Leben in der Gesellschaft führen können.
Ziel: Entlastung der Angehörigen
Gerade für meine Frau ist es wichtig, dass auch sie ein selbstbestimmtes Leben führen kann. Freiräume zu lassen, ist uns beiden wichtig. Trotzdem ist meine Frau gedanklich noch mittendrin. Loszulassen und die Frage »Läuft das alles rund?« beschäftigt sie aktuell noch sehr. Ich spüre und lese das in ihren kleinen Gesten, Nachfragen und Vorbereitungen. Es ist Fürsorge pur – so benötigen wir wohl beide noch Zeit, um uns an die Assistenz zu gewöhnen.
Spontanität mit Assistenz?
Spontanität mit Assistenz ist schwierig, da alles langfristig und gut geplant werden muss. Dadurch entfallen spontane Aktionen. Die größte Gefahr für langfristige und feste Planungen stellt jedoch die MS (Multiple Sklerose) selbst dar. Wir alle mussten die Heimtücke dieser Krankheit bereits erleben.
Assistenz unterschätzt?
Oh ja! Beim Notieren in meinem »königlichem Notizbuch« ist mir aufgefallen, dass manchmal weniger Input besser wäre. Doch das wäre nur teilweise richtig, denn die Assistenz bedeutet tiefe Eingriffe in meinen Alltag und mein Leben. Nicht nur für mich, sondern auch für meine Angehörigen stellt sie eine große Umstellung dar. Allein der Umfang zeigt, was ein Leben mit Assistenz bedeuten kann. Gleichzeitig verdeutlicht er, welche unglaubliche Leistungen Angehörige zuvor erbracht haben.
Dieser Artikel »Erfahrungsbericht: Persönliche Assistenz« ist daher nur der Auftakt. Weitere Einblicke in die Thematik werden folgen. Für heute belasse ich es dabei – also bis bald!
Fortsetzung folgt!

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Spannend! Und sicherlich ein großer Schritt für dich, für euch. Berichte da gerne mal mehr drüber, auch wie das mit der Logistik ausschaut – kommt die Assistenz beispielsweise mehrmals am Tag nach deinem Terminbedarf, oder musst du deinen Alltag um ihre Verfügbarkeit herum planen?
Liebe Grüße
Anne
Hallo Anne!
Genau dieses Themenfeld kommt in den Fortsetzungen, denn genau hier liegt sozusagen der Hase im Pfeffer.
LG Frank