Nach dem kürzlich veröffentlichten Artikel »Smartwatches für Rollstuhlfahrer« stellt sich die Frage, ob das »Amazfit Helio Strap Smart Band« oder das »Whoop-Band« für Rollstuhlfahrer sinnvoll sind.
Das Amazfit Helio Strap Smart Band
Das Amazfit Helio Strap Smart Band ist in erster Linie ein Fitness-Tracker, der auf allgemeine Gesundheits- und Trainingsmetriken abzielt. Während es grundlegende Daten wie Herzfrequenz, Blutsauerstoffsättigung, Schlafqualität und Stresslevel überwacht und auch Sportmodi für verschiedene Aktivitäten bietet, ist es nicht speziell für Rollstuhlfahrer konzipiert.
Was bedeutet das für Rollstuhlfahrer?
- Schrittzählung/Distanz: Herkömmliche Fitness-Tracker, die auf Schrittzählern basieren, sind für Rollstuhlfahrer nicht genau, da sie Armbewegungen oft als Schritte interpretieren. Das Amazfit Helio Strap erfasst zwar auch „Schritte“ und „Kalorien“, aber es gibt keine Hinweise darauf, dass es eine spezielle »Rollstuhl-Modus«-Erkennung hat, die „Pushes“ (Schübe) anstelle von Schritten zählt.
- Aktivitätserkennung: Es hat 27 Sportmodi und Smart Recognition für Krafttraining. Es ist unklar, ob diese Modi spezifisch genug sind, um die einzigartigen Bewegungen und Trainings von Rollstuhlfahrern präzise zu erfassen und zu interpretieren (z.B. Rollstuhl-Basketball, Handbike fahren).
Fehlende spezifische Funktionen: Im Gegensatz zu einigen Fitness-Trackern, die speziell für Rollstuhlfahrer entwickelt wurden (wie bestimmte Garmin-Modelle oder die Apple Watch mit ihrem „Rollstuhl-Modus“), bietet das Amazfit Helio Strap keine Funktionen wie.
Time to roll! Erinnerungen: Anstelle von Zeit zum Aufstehen!
- Druckentlastungsalarme: Um Dekubitus vorzubeugen.
- Angepasste Algorithmen: Für Kalorienverbrauch, Distanz und Trainingsbelastung basierend auf Rollstuhlnutzung.
- Rollstuhlspezifische Trainingsprogramme.
Fazitzum Amazfit Helio
Das Amazfit Helio Strap könnte für Rollstuhlfahrer nützlich sein, um allgemeine Gesundheitsdaten wie Herzfrequenz, Schlaf und Stress zu überwachen. Auch der „BioCharge“ (ähnlich Garmins Body Battery) könnte zur Einschätzung des Erholungszustands hilfreich sein. Für eine präzise und auf Rollstuhlfahrer zugeschnittene Erfassung von Aktivität und Training ist es jedoch wahrscheinlich nicht die ideale Wahl. Wenn du als Rollstuhlfahrer einen Fitness-Tracker suchst, der deine Bedürfnisse berücksichtigt und präzise Daten für Rollstuhlaktivitäten liefert. Dann solltest du Geräte mit einem speziellen Rollstuhl-Modus in Betracht ziehen, wie z. B. bestimmte Garmin-Modelle oder die Apple Watch.
Meine Recherche hat eine Vielzahl von Ergebnissen hervorgebracht, die hoffentlich alle korrekt sind. Sollte euch etwas auffallen, lasst es mich bitte in den Kommentaren wissen.
Das Whoop-Band (Abo)
Ja, das Whoop-Band kann grundsätzlich auch für Rollstuhlfahrer geeignet sein und bietet wertvolle Einblicke in deren physiologische Daten. Es gibt jedoch einige wichtige Aspekte zu beachten.
Vorteile von WHOOP für Rollstuhlfahrer
- Fokus auf Herzfrequenzvariabilität (HRV), Erholung und Schlaf: WHOOP misst hauptsächlich HRV, Ruhepuls, Atemfrequenz und Schlafphasen. Diese Metriken sind für Rollstuhlfahrer genauso relevant wie für Fußgänger, da sie Aufschluss über den Erholungszustand des Körpers, Stresslevel und die Schlafqualität geben – alles entscheidende Faktoren für Gesundheit und Leistungsfähigkeit.
- Keine Abhängigkeit von Schrittzahl: Im Gegensatz zu vielen herkömmlichen Fitnesstrackern, die stark auf Schrittzahlen basieren, konzentriert sich WHOOP nicht auf Schritte. Dies ist ein großer Vorteil für Rollstuhlfahrer, da Schrittzahlen für sie irrelevant sind.
- Umfassende Datenanalyse: WHOOP bietet detaillierte Analysen zu Belastung („Strain“), Erholung („Recovery“) und Schlaf. Diese Daten können Rollstuhlfahrern helfen, ihr Training anzupassen, Übertraining zu vermeiden und ihre Regeneration zu optimieren.
- Personalisierte Empfehlungen: Basierend auf den individuellen physiologischen Daten gibt WHOOP personalisierte Empfehlungen für Training und Erholung.
- Trageoptionen: WHOOP kann nicht nur am Handgelenk, sondern auch an anderen Körperstellen (z. B. Oberarm, Bizeps) getragen werden, insbesondere mit dem „WHOOP Body“ Apparel. Dies ist relevant, da starke oder repetitive Hand- und Armbewegungen beim Rollstuhlfahren die Herzfrequenzmessung am Handgelenk beeinflussen können.
Herausforderungen und Überlegungen
Genauigkeit bei Handgelenkbewegungen: Wie bei allen optischen Herzfrequenzsensoren am Handgelenk kann es bei starken, schnellen oder ruckartigen Bewegungen des Handgelenks (wie sie beim Schieben eines Rollstuhls oder bei bestimmten Sportarten vorkommen) zu Ungenauigkeiten bei der Herzfrequenzmessung kommen.
Lösung: Hier ist das Tragen am Oberarm oder Bizeps mittels WHOOP Body Apparel oft die bessere Wahl. Dort sind die Bewegungen weniger ausgeprägt und der Sensor kann einen konstanteren Hautkontakt gewährleisten.
Fitness-Tracker im Doppelpack
Anpassung des Belastungsalgorithmus: WHOOPs Belastungsalgorithmus basiert stark auf der kardiovaskulären Belastung (Herzschlagfrequenz). Bei bestimmten Rollstuhlsportarten, die möglicherweise eine hohe muskuläre Belastung, aber nicht immer eine extrem hohe Herzfrequenz über längere Zeiträume erzeugen, könnte die Belastungserkennung manchmal uminterpretiert werden. WHOOP hat jedoch Funktionen wie den Strength Trainer eingeführt, der auch muskuläre Belastung berücksichtigt, was hier hilfreich sein kann.
Eigene Interpretation und Erfahrung: Wie bei jedem Fitness-Tracker ist es wichtig, die von WHOOP gelieferten Daten im Kontext der eigenen Erfahrung und des eigenen Körpergefühls zu interpretieren. Ein Austausch mit anderen Rollstuhlfahrern, die WHOOP nutzen, kann ebenfalls wertvolle Einblicke liefern.
Fazit zum Whoop-Band
Insgesamt ist WHOOP aufgrund seines Fokus auf physiologische Kernmetriken (HRV, Erholung, Schlaf) und seiner Flexibilität bei den Trageoptionen ausgezeichnet für Rollstuhlfahrer geeignet. Es kann ein mächtiges Werkzeug sein, um das eigene Training zu optimieren, die Erholung zu steuern und das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern. Es empfiehlt sich, die Trageposition zu testen (insbesondere den Oberarm), um die bestmögliche Genauigkeit bei der Herzfrequenzmessung zu gewährleisten. Die monatlichen Abo-Kosten sind je nach Wahl eher im oberen Bereich angesiedelt. Für mich interessant, aber nicht finanzierbar.

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