Ein weiteres »Kapitel – wegen MS« erscheint am heutigen Mittwoch. Der Titel »Ich lache und lebe mit MS« ruft Fragen auf. Lachen trotz Krankheit kann zu Missstimmung und Missverständnissen führen. Warum sollte Lachen und Fröhlichkeit problematisch sein, nur weil man krank ist? Dies und mehr gleich im Artikel auf MSBlogPlus.de.
Publiziert am 22. Oktober 2025.
»Ich lache und lebe mit MS«: Eine Haltung, die Mut macht?
Die Aussage »Ich lache und lebe mit MS« ist mehr als nur ein Satz – sie ist für viele Menschen mit Multipler Sklerose (MS) zu einem Lebensmotto geworden. Es drückt den festen Willen aus, sich trotz (wegen) der chronischen Erkrankung die Lebensfreude und eine positive Einstellung zu bewahren. In zahlreichen Blogs, Erfahrungsberichten und Initiativen von Betroffenen und Organisationen findet sich dieser Gedanke wieder und unterstreicht die wachsende Bedeutung von Humor und einer proaktiven Lebensgestaltung im Umgang mit der Krankheit. Die positive Wirkung von Lachen auf Körper und Seele ist wissenschaftlich belegt und wird in der sogenannten Gelotologie (Lachforschung) untersucht. Insbesondere für Menschen mit chronischen Erkrankungen wie MS kann Humor eine wichtige Ressource sein.
Ich lache und lebe mit MS
So betont unter anderem der Neurologe Professor Dr. med. Tjalf Ziemssen, Leiter des Multiple-Sklerose Zentrums am Universitätsklinikum Dresden, die vielfältigen positiven Effekte: Lachen kann Stress reduzieren, das Immunsystem positiv beeinflussen und sogar das Schmerzempfinden lindern.
Sozialer Klebstoff
Initiativen wie Lachyoga, eine Kombination aus Lachübungen und Yoga-Atmung, finden auch bei MS-Erkrankten Anklang, um das allgemeine Wohlbefinden zu steigern. Ebenso dient Humor als eine Art »sozialer Klebstoff«, der den Austausch mit anderen erleichtert und hilft, Hemmschwellen abzubauen – sei es im Gespräch mit Ärzten oder in Selbsthilfegruppen. Zahlreiche persönliche Geschichten von Menschen mit MS zeugen von der Kraft dieser Lebenseinstellung. Mir fällt dazu etwas aus meiner MS-Vergangenheit ein was mir erst kürzlich im Gespräch bei EUTB wieder in den Kopf kam: Vieles war „Steinschwer“ bevor es sozusagen „Federleicht“ werden durfte.
Ich lache und lebe mit MS
Mittwochs sind mittlerweile ein fester Tag für Themen zur Multiplen Sklerose, wie das Feedback der Leser zeigt. Manchmal treffen sich zwei fröhliche Menschen mit MS zufällig und grüßen sich lächelnd. Sandra, eine stille Leserin aus meiner Region, kennt das. Wenn wir uns treffen, sage ich: »Liebe Sandra, der Kaffee steht.« Ob wir es schaffen, unseren Kaffee endlich gemeinsam zu genießen, bleibt unser Geheimnis. Unser letztes Thema war die Rollstuhlversorgung. Sie hat die Erfahrungsberichte zum NANO gelesen und hat weitere Fragen. Angesichts ihres aktuellen Rollstuhls ist es bereits heute klar, dass nur ein Festrahmenrollstuhl infrage kommt. Nachvollziehbar, und dann lächeln die beiden auch noch, das Umfeld in der heimischen Einkaufsmall beobachtete uns eindrucksvoll. Ich überlege gerade, wie lange Sandra und ich uns bereits kennen, mehr als zwanzig Jahre, sind es schon. Zu diesem zufälligen Zusammentreffen bleibt eines klar festzuhalten: Es war angenehm und ein gutes Gefühl. Egal, was andere darin gesehen oder sich gedacht haben.

Da ich in der Region eine starke Präsenz im Alltag aufweise, bemerke ich dies natürlich selbst, und sogar meine Frau, die mich zu über neunzig Prozent begleitet, spürt es. Manchmal unterhalten wir uns darüber, dann wiederum ist es uns egal. Da wir beide fröhliche Menschen sind und meine Frau mehr als herzlich ist, werden wir oft beobachtet. Einige Menschen akzeptieren uns so, wie wir sind, während andere zurückhaltend bis unverständlich reagieren. Interessant wird es, wenn ich alleine aktiv bin, da andere meine Konzentration oft als Unfreundlichkeit interpretieren. Ja, auch ich habe nachdenkliche Phasen in meinem Alltag. Da kommt mir ein Sprichwort in den Kopf: Mut ist nicht immer brüllend laut. „Manchmal ist es die ruhige, leise Stimme am Ende des Tages, die sagt: Ich versuche es immer wieder.“
Andere Sichtweisen und Perspektiven helfen mir im Alltag!
Wir können nicht immer kontrollieren, was mit uns passiert, aber wir können kontrollieren, wie wir damit umgehen und wie wir darüber denken!
Kraft und Stärke
Manche Leute denken, dass eine Behinderung Schwäche bedeutet, aber das ist nicht der Fall. Tatsächlich bringen Menschen mit Behinderung viele Stärken mit. In meinen 35 Jahren mit MS habe ich unterschiedliche Menschen mit und ohne Behinderungen kennenlernen dürfen. Darunter Menschen mit Engagement für andere, starke Menschen, mit unterschiedlichen Möglichkeiten, was die Menschen für eine Kraft investiert haben, Wahnsinn. Ein häufig von Menschen ohne sichtbare Alltagsprobleme geäußerter Spruch: »So zu leben, könnte ich nicht.« Ich antworte nur noch ausweichend, da sie sich ihrer Fähigkeiten und Verpflichtungen nicht bewusst sind. Denn sollte der Fall eintreffen, werden sie es müssen, was mir nicht unbekannt wäre.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass der Satz »Ich lache und lebe mit MS« eine bewusste Entscheidung für eine optimistische und aktive Auseinandersetzung mit der Krankheit darstellt. Er steht für die Erkenntnis, dass Lachen und eine positive Grundeinstellung wichtige Säulen sind, um die Herausforderungen, die Multiple Sklerose mit sich bringt, besser zu meistern und ein erfülltes Leben zu führen. Was ich selbst über Monate, ja sogar Jahre nach der Diagnose lernen durfte.

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