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Leben mit chronischen Erkrankungen

Leben mit chronischen Erkrankungen

Leben mit chronischen Erkrankungen

13. Januar 2025 | Gesundheit

Ein Leben mit chronischen Erkrankungen wie Multiple Sklerose stellt die Menschen vor enorme Aufgaben. Das Leben besteht oftmals aus purem Aushalten, oder ist da noch mehr?

Vorsicht: Artikel mit Überlänge!

Das Leben besteht oftmals aus purem Aushalten

Chronische Erkrankungen wie Multiple Sklerose (MS) stellen Betroffene, inklusive Angehörige, vor enorme Herausforderungen. Ein Satz, der das Leben vieler MS-Patienten treffend beschreibt, ist „Das Leben besteht oftmals aus purem Aushalten“. Doch hinter diesem simplen Satz steckt ein komplexes Geflecht aus körperlichen, emotionalen und sozialen Aspekten, die das tägliche Leben auch von Angehörigen prägen. In diesem Artikel beabsichtigen wir, tiefer in die Realität des Lebens mit MS einzutauchen und einen Blick darauf zu werfen, wie Betroffene nicht nur aushalten, sondern auch Strategien entwickeln, um ein erfülltes und lebenswertes Leben zu führen.

Die Diagnose: Ein einschneidender Moment

Der Moment der Diagnose einer chronischen Erkrankung wie MS ist oft ein Schock. Viele Betroffene berichten, dass sie sich zunächst wie betäubt fühlten. Die Vorstellung, dass das Leben fortan anders sein wird, kann überwältigend sein. Fragen wie „Warum ich?“ und „Wie wird mein Leben jetzt aussehen?“ sind häufig. Die Diagnose wirft das bisherige Leben aus der Bahn und markiert den Beginn einer neuen, unsicheren Reise.

Physische Auswirkungen: Ein ständiger Begleiter

Multiple Sklerose kann eine Vielzahl von körperlichen Symptomen verursachen, die das tägliche Leben erheblich beeinflussen. Zu den häufigsten Symptomen gehören Muskelschwäche, Spastiken, Fatigue (chronische Müdigkeit), Sehstörungen und Gleichgewichtsstörungen. Diese Symptome können in ihrer Intensität und Häufigkeit variieren und sind oft unvorhersehbar, was die Planung des Alltags erschwert.

Fatigue ist besonders belastend, da sie die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit stark einschränkt. Betroffene berichten oft, dass sie sich trotz ausreichenden Schlafs ständig erschöpft fühlen. Diese Erschöpfung kann zu einem Gefühl der Isolation führen, da alltägliche Aktivitäten wie Arbeiten, Einkaufen oder soziale Interaktionen zu einer großen Herausforderung werden.

Muskelschwäche und Spastiken können die Mobilität einschränken und erfordern oft den Einsatz von Hilfsmitteln wie Gehhilfen oder Rollstühlen. Diese körperlichen Einschränkungen bedeuten nicht nur einen Verlust an Selbstständigkeit, sondern beeinflussen auch das Selbstbild und das Gefühl der eigenen Würde. Anmerken möchte ich aus eigener Sicht, ein Rollstuhl verschafft mir nicht nur Mobilität, er lässt mich auch teilhaben.



Emotionale und psychische Belastungen

Die emotionale Belastung, die mit einer chronischen Erkrankung wie MS einhergeht, darf nicht unterschätzt werden. Depressionen und Angststörungen sind unter MS-Patienten weitverbreitet. Die ständige Ungewissheit über den Verlauf der Krankheit, das Gefühl des Kontrollverlusts und die sozialen Einschränkungen tragen erheblich zu diesen psychischen Belastungen bei.

Depressionen können durch die körperlichen Einschränkungen und die damit verbundene soziale Isolation verstärkt werden. Das Gefühl, nicht mehr aktiv am Leben teilnehmen zu können, führt oft zu einem Rückzug von sozialen Aktivitäten und Freunden.

Angststörungen resultieren häufig aus der Unvorhersehbarkeit der Krankheit. Die Frage „Was passiert als Nächstes?“ kann zu einer ständigen Quelle der Sorge werden. Diese Ängste betreffen nicht nur die körperlichen Symptome, sondern auch die finanzielle und berufliche Zukunft. Bis hin zur Partnerschaft, ein Prüfstein für alle, der ein hoches Maß an Zuversicht benötigt.

Soziale Auswirkungen: Isolation und Stigmatisierung

Die sozialen Auswirkungen von MS sind vielschichtig. Einerseits kann die Krankheit zu einem Gefühl der Isolation führen, andererseits gibt es immer noch viele Vorurteile und Missverständnisse über MS, die zu Stigmatisierung führen können.

Isolation entsteht oft dadurch, dass Betroffene ihre Einschränkungen verbergen wollen oder sich schämen, um Hilfe zu bitten. Dies kann zu einem Rückzug aus dem sozialen Leben führen. Gleichzeitig kann das Umfeld – ob Familie, Freunde oder Kollegen – unsicher im Umgang mit der Krankheit sein und nicht wissen, wie sie sie unterstützen können.

Stigmatisierung ist leider immer noch ein großes Problem. Viele Menschen wissen wenig über MS und haben falsche Vorstellungen von den Fähigkeiten und Einschränkungen der Betroffenen. Dies kann zur Diskriminierung am Arbeitsplatz führen oder dazu, dass Betroffene sich in sozialen Situationen unwohl fühlen.

Strategien zum Aushalten und Bewältigen

Trotz all dieser Herausforderungen gibt es viele Strategien und Ansätze, die helfen können, das Leben mit MS zu bewältigen. Diese Strategien können individuell sehr unterschiedlich sein und hängen von den persönlichen Umständen und dem Krankheitsverlauf ab.

  • Medikamentöse Therapie: Krankheitsmodifizierende Therapien können den Verlauf der MS verlangsamen und die Häufigkeit und Schwere der Schübe reduzieren. Symptomatische Behandlungen können spezifische Beschwerden lindern.
  • Physiotherapie und Ergotherapie: Regelmäßige Physiotherapie kann helfen, die Muskelkraft und Beweglichkeit zu erhalten oder zu verbessern. Ergotherapie unterstützt dabei, Alltagstätigkeiten besser zu bewältigen und die Selbstständigkeit zu fördern.
  • Psychotherapie: Gesprächstherapien können helfen, die emotionalen Belastungen der Krankheit zu bewältigen. Techniken wie kognitive Verhaltenstherapie oder Achtsamkeitstraining können dazu beitragen, negative Gedankenmuster zu durchbrechen und den Umgang mit Stress zu verbessern.
  • Selbsthilfegruppen: Der Austausch mit anderen Betroffenen kann eine wertvolle Unterstützung sein. Selbsthilfegruppen bieten nicht nur emotionalen Rückhalt, sondern auch praktische Tipps und Informationen.
  • Gesunde Lebensführung: Eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Bewegung und ein gesunder Lebensstil können sich positiv auf das allgemeine Wohlbefinden auswirken und dazu beitragen, die Symptome zu lindern.

Geschichten der Hoffnung und Resilienz

Neben den Strategien zur Bewältigung der Krankheit gibt es zahlreiche inspirierende Geschichten von MS-Patienten, die zeigen, dass ein erfülltes Leben trotz der Krankheit möglich ist. Diese Geschichten sind nicht nur eine Quelle der Hoffnung für andere Betroffene, sondern auch ein Beweis für die unglaubliche Resilienz und Anpassungsfähigkeit des Menschen.

Eine solche Geschichte ist die von Lisa, einer jungen Frau, die mit Mitte zwanzig die Diagnose MS erhielt. Anfangs war sie verzweifelt und hatte Angst vor der Zukunft. Doch mit der Unterstützung ihrer Familie und Freunde sowie einer engagierten medizinischen Betreuung fand sie Wege, mit der Krankheit zu leben. Heute arbeitet sie als Lehrerin und engagiert sich in einer Selbsthilfegruppe, wo sie anderen Betroffenen Mut macht.

Ein weiteres Beispiel ist Gerhard: nennen wir ihn in diesem Artikel so, der im Alter von 50 Jahren die Diagnose MS erhielt. Trotz der Einschränkungen durch die Krankheit entschied er sich, ein neues Hobby zu beginnen: das Malen. Gerhard fand in der Kunst eine neue Leidenschaft und eine Möglichkeit, seine Gefühle auszudrücken. Heute stellt er seine Werke in lokalen Galerien aus und zeigt, dass Kreativität und Lebensfreude auch mit MS möglich sind.

Fazit: Ein schönes Leben trotz MS

Das Leben mit einer chronischen Erkrankung wie Multiple Sklerose ist zweifellos herausfordernd und oft geprägt von purem Aushalten. Doch hinter diesem Aushalten steckt auch eine immense Stärke und ein unermüdlicher Wille, das Leben so gut wie möglich zu gestalten. Es gibt Tage, die schwer sind, und es gibt Tage, die leichter sind. Doch die Fähigkeit, Hoffnung zu finden, Resilienz zu entwickeln und Freude im Alltag zu entdecken, macht den Unterschied.

Sei wie Lisa und Gerhard?

Die Geschichten von Menschen wie Lisa und Gerhard zeigen, dass es möglich ist, ein erfülltes Leben trotz MS zu führen. Es ist wichtig, Unterstützung zu suchen, sei es durch Familie, Freunde, medizinische Fachkräfte oder Selbsthilfegruppen. Die Gemeinschaft und der Austausch mit anderen Betroffenen können eine große Hilfe sein.

Steinschwer & Federleicht

Am Ende des Tages ist das Leben mit MS nicht nur ein ständiges Aushalten, sondern auch ein ständiges Finden von Wegen, um die Herausforderungen zu meistern und das Leben in vollen Zügen zu genießen. Der Weg mag steinig und ungewiss sein, aber mit Mut, Unterstützung und einem positiven Blick nach vorn ist es möglich, die Höhen und Tiefen zu überwinden und das Beste aus jedem Tag herauszuholen.

Lebenskunst bedeutet, trotz aller Widrigkeiten die Schönheit des Lebens zu erkennen und zu schätzen. Es bedeutet, sich selbst und anderen Mitgefühl entgegenzubringen und jeden kleinen Sieg zu feiern. Denn letztlich ist das Leben, auch mit MS, ein wertvolles Geschenk, das es zu leben und zu lieben gilt.

Lebenskunst ist nicht zuletzt die Fähigkeit, auf etwas Notwendiges zu verzichten, um sich etwas Überflüssiges zu leisten. So oder so ähnlich kann es sein!

Frank, alias MS.Powerman

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13. Januar 2025

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