»MS – Positive Vibes«: Relaxen, zurücklehnen und vom Alltag mit MS (Multiple Sklerose) etwas erholen? Dies wäre eine der Fragen im heutigen Artikel zum Thema Multiple Sklerose.
Good Vibes Only?
Zunächst einmal ist es bereits einen Moment her, dass ich einen Artikel zur MS geschrieben und veröffentlicht habe. Zeit, dies zu ändern. »Good Vibes Only?« Diese Begrifflichkeit würde das Phänomen zu einseitig beschreiben. Zu glauben, eine ausschließlich positive Einstellung sei das einzig richtige Konzept für ein Leben mit MS, wer dies denkt, der sollte sich nochmals hinterfragen.
Ich bin mehr als nur MS
Ausgeglichenheit im Alltag, eine positive Stimmung und Harmonie: also positive Vibes sind immer willkommen. Doch ich bin als Person mehr als nur MS. Okay, mein Alltag und Leben verläuft anders. Was sicherlich vielen von uns so geht?
Die MS als bestimmender Teil deiner Identität?
Auch wenn die Gesellschaft dazu neigt, Menschen auf ihre Behinderungen und Diagnosen, sprich Erkrankungen zu reduzieren. Ist es wichtig, sich daran zu erinnern: Wir sind mehr als unsere Erkrankungen und Co. Entscheidend ist, den Menschen zu erkennen. Jeder hat ein anderes Wesen, was diesen Menschen am Ende des Tages ausmacht. Neben der Krankheit gibt es Träume und Wünsche, Hoffnungen, Talente, Freundschaften, vor allem aber unterschiedliche Lebensgeschichten. Jeder Mensch ist ein Individuum mit einzigartigen Erfahrungen, ob jung oder alt, die über die bloße »Diagnose« hinausgehen, das sollte verständlich sein?
Krankheit als Vollzeitjob?
Lass die MS (Multiple Sklerose) nicht deine Identität bestimmen, schon gar nicht deine Außenwirkung, sondern lass deine Entschlossenheit, dein Lächeln den Ton angeben. Das Leben mit MS ist eine Reise mit Höhen und Tiefen, inklusive aller Missverständnisse zwischen uns Menschen.
Offener Umgang mit deiner MS?
Das häng von der einzelnen Person ab, da ist jeder anders. Dein Outing der erste Schritt zur Krankheitsbewältigung, man spricht in Fachkreisen von unterschiedlichen Phasen, doch auch hier ist jeder Mensch anders. Eine chronische und unheilbare Erkrankung wie MS bringt viele Herausforderungen mit sich, anfänglich versteht man die Welt nicht mehr, mir erging es ebenso. Bei mir ging es zu wie auf der Kirmes: eine Berg- und Talfahrt nach der nächsten, nur eben schneller, also wie eine Fahrt mit der Achterbahn.
Gelassenheit stellt sich ein
Beim Blick in den Rückspiegel kehrte nach einem längeren Zeitfenster Gelassenheit ein, ruhiger wurde es trotzdem nicht. Mir wichtige Menschen, die waren da, zum Glück. Freundschaften gingen oder vertieften sich, neue kamen hinzu, denn ich bin immer offen auf Menschen zugegangen. Was auch nicht jeder aushalten konnte. Ja, ich bin anstrengend und stelle tiefgreifende Fragen, auch an mich! Doch wie bist du im Alltag?
Hallo Frank,
ich habe mich entschlossen, mich von der MS nicht so ausbremsen zu lassen. Ok, ich kämpfe nicht gegen diese Krankheit. Aber ich mache jetzt immer ein wenig mehr als ich meine zu können ( zB. bügeln).Und ich fühle mich durchaus besser, und ein wenig Kraft kommt zurück.Ich hoffe, das ist keine Einbildung. In diesem Sinne, danke für deine Anregungen! Hab eine gute Zeit! Angelika
Hallo Angelika!
Schön, dass dieser Artikel für dich eine Anregung darstellt, das freut mich sehr. Der Alltag mit MS bleibt eine Aufgabe für uns, da sitzen wir alle im selben Boot.
Liebe Grüße Frank
Eine gute Idee, Selbstfürsorge fängt bei einem selbst an. Nach der Sitzung im Limburger Rathaus und meinem kleinen Missgeschick, das eine Verletzung nach sich zog, ist heute Erholung angesagt. Mehr dazu am FREITAG in der Wochenendausgabe.