Blogartikel

Papa hat MS

Papa hat MS

Papa hat MS

20. August 2024 | Leben mit MS

Der heutige Artikel »Papa hat MS« ist für mich ein besonderer. Multiple Sklerose verändert ganze Familien, inklusive Kinder. Lange habe ich mich gefragt, äußerst du dich als Papa mit MS zur Thematik? Schreibst du einen Artikel, Fragen über Fragen, die mir durch den Kopf gegangen sind. Schließlich gibt es weniger Content von Männern, gegenüber Frauen zur Erkrankung und das Elternsein bei MS. 

Wenn Mama oder Papa Multiple Sklerose haben

Die MS (Multiple Sklerose) betrifft mehr Frauen als Männer: circa 69 % aller MS-Erkranken sind Frauen, 31 % Männer. Der Grund für das geschlechterspezifische Risiko an MS zu erkranken ist nach wie vor nicht bekannt. Die Faktoren vielschichtig, vieles könnte eine Rolle spielen. Das ergibt unterm Strich: ein Verhältnis von 3 zu 1.

1990 die Diagnose & Veränderungen

Ich fühle mich als stolzer Papa. Die Kinder längst erwachsen, die Zeit von Diagnose an, keine leichte. Drei Monate nach dem Tod von Julian (K3) habe ich die Nachricht zur MS Diagnose erhalten. K1 gerade 10 Jahre, K2 ganze 7 Jahre jung. K4, nicht mal geboren. Und wir standen als Eltern und Ehepaar bereits vor einer neuen, scheinbar unlösbaren Aufgabe in unserem Leben.

Vorsicht Emotional

Papa hat Multiple Sklerose

Der Blick in den Rückspiegel: Frank hat Multiple Sklerose. Er ist der Papa von André (10) und Michele (7). Wie man als Familie damit umgehen soll oder kann, macht Jahrzehnte später eines deutlich: Das Familienleben hat sich seitdem extrem verändert. Ein Zeitfenster, in dem ich ein anderer Papa werden konnte und durfte. Mit all seinen Nach- und Vorteilen.

Familie König Mitte der 1980 Jahre
Familie König Mitte der 1980 Jahre

Stoff für ein ganzes Buch

Nein, das darf der Artikel »Papa hat MS« nicht werden. Stoff für ein Buch mit mehreren Kapiteln gäbe es, so könnte ich jedem einzelnen Kind und seinen Bedürfnissen gerecht werden, denn um die geht es mir. Weniger um mich. Mehr um die Darstellung, dass es bei MS-Erkrankten auch Väter unter den vielen Müttern gibt. Ja, Väter!

K1 – Andre

Mister 100 Prozent, die Zuverlässigkeit in Person ist unser Sohn Andre geworden. Er hat sich all die Lebensveränderungen nach außen weniger anmerken lassen und ist noch heute da, wenn man ihn braucht. Doch was hat dies alles mit ihm als Kind und später als Jugendlicher gemacht? In Teilen wurde er schweigsamer und er suchte sich Wege, die ihn bis heute verletzen. Es gab Jahre, die haben ihm nicht gutgetan, heute hat er sein Leben im Griff, eine Frau und Sohn an seiner Seite, sodass sie als Familie im Leben stehen können. Fußball begleitet bis heute sein Leben, er engagiert sich wie früher der Papa im Verein.⚽️

Andre
Mister 100 Prozent

K2 – Michele

Dass Kinder oftmals unterschiedlich sind, spürt man bei K2 deutlich. Nicht negativ! Nein, er geht und ging mit allem gänzlich anders um. Jemandem Vertrauen, durch all die Erfahrungen im Leben beinahe unmöglich. Das Vertrauen zu bestimmten Haustieren einmal aufgeschlossen, doch auch hier musste er mit seinen Verlustängsten umgehen lernen. Er macht für sich sein Ding und bleibt für sich und richtet sein Leben ein. Seine Homebase bleibt sein persönlicher Schutzraum. Als Apple Fachmann in der Familie für diesen Bereich aktiv. 📱

Michele
K2 – Michele

K3 – Julian

Julian, hat seinen Vater nur als Pfleger und Versorger kennenlernen dürfen. Die Vereinbarung mit meiner Frau Carmen, sie ist nur für die guten Dinge in seinem Leben da und ich als Papa für alles andere. Was später bei K4 wieder gedreht wurde, was rückblickend mir als Papa gutgetan hatte. Trotzdem habe ich allen Respekt vor dem Kämpferherz Julian, was er sich Richtung Leben gestemmt hatte, bis zu dem Tag, wo ihn die Kraft verließ.

Julian
Julian ✝️

K4 – Celine-Joelle

Die Prinzessin im Hause König, auch sie ist anders. Kennt vieles nur aus Erzählungen und kann das ein oder andere von ihren beiden Brüdern nicht nachempfinden. Die Prinzessin, sozial eingestellt und als staatlich anerkannte Erzieherin in dem Beruf, mit den Kids von 6 Monaten bis drei Jahren gut aufgehoben. Vom Kindergarten an: ich werde später Erzieherin, was sie auch wurde. Sie kennt ihren Papa nur krank, gesund hat sie mich nie erlebt, im Gegenteil. Eine vollkommen andere Beziehung sowie Kindheit haben wir gemeinsam erleben dürfen. Dankbar blicke ich als Papa mit MS darauf zurück.

K4
K4 die Prinzessin

Zukunft gleich Kinder & Enkel!

Richtig und das ist gut so. Als Familie sind wir stark und ich körperlich weit hinten und doch schaffen wir die unmöglichen Aufgaben sowie Dinge in unserem Leben. Gemeinsam, das hat K1 und meine herzallerliebste Schwiegertochter verstanden. Schön, wenn ich als König sen. auch mal in die zweite Reihe treten darf, das schafft Raum und Zeit für die kleine Königin und mich. 👑

Die Eltern & Großeltern

Hier schließt sich der Kreis für mich. So habe ich eine Schwiegertochter sowie zwei Enkelkinder dazu bekommen. Der Enkelsohn, faktisch bei uns groß geworden, hat zu seinen Großeltern eine besondere Beziehung entwickelt, dass man stolz sein darf. Ein Jugendlicher mit positiver Perspektive und sozialem Verhalten. So bin ich nicht nur ein Papa mit MS, sondern auch ein Großvater!

Die Familie ist die älteste aller Gemeinschaften und die einzige natürliche dazu!

Gruß Frank

Sei mutig & freundlich

Kategorie

Artikel Datum

20. August 2024

F A Q

Fragen / Feedback?

Schreib mir eine E-Mail

oder nutze die

Kommentarfunktion, wo diese verfügbar ist.

Social Media

Marken- & Produktwerbung

Marken- & Produktwerbung

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schon gelesen?

Barrierefreiheit