Das neue Kalenderjahr beginnt für mich mit einigen, meist positiven Veränderungen. Ein geänderter Alltag – und dies selbstbestimmter als je zuvor – kommt so ab Januar 2025 endgültig zur Umsetzung.
Selbstbestimmt leben mit persönlicher Assistenz
Damit erreiche ich, was ich mir lange gewünscht habe: die Entlastung meiner Frau. Das Thema Angehörige, insbesondere bei Behinderungen oder Erkrankungen, wird oft unterschätzt, primär in unserem Alter und angesichts der Dauer meiner Erkrankungen.
Alltagsleben mit MS
Ein neuer Lebensabschnitt wird im Jahr 2025 deutlicher spürbar als je zuvor. Lange habe ich mit mir gerungen und überlegt, ob persönliche Assistenz für mich infrage kommt. In den vergangenen Wochen und Monaten habe ich dies im Rahmen meines Engagements in der Kommunalpolitik und meines Ehrenamts als Stadtverordneter alles ausgiebig getestet – mit positivem Ergebnis. Allerdings bleibt die Sorge, erneut angegriffen zu werden und mich in solchen Situationen nur eingeschränkt wehren zu können. Angesichts meiner Behinderungen und eingeschränkten Mobilität bin ich, je nach Jahreszeit und Wetter, ein leichtes Ziel. Die persönliche Assistenz gibt mir hier ein Gefühl von Sicherheit.
Entlastung im Alltag
Mein Alltag besteht jedoch nicht nur aus politischem Engagement. Meine Terminvielfalt ist groß: Zahllose Arztbesuche und Fachrichtungen wie Augenarzt, Hausarzt, Dermatologe, HNO-Ärztin, Neurologe, Orthopäde, Radiologie und Urologie sowie Therapietermine prägen meine Wochen. Dabei ist es essenziell, Unterstützung an meiner Seite zu haben.
Aktives und buntes Leben
Einkaufen, Grabpflege oder ein Besuch in der Therme sind weitere Aktivitäten, bei denen ich auf Hilfe angewiesen bin, um nur einige zu benennen. Diese Tätigkeiten sind Alltag für viele Menschen – und auch für mich, wobei mein Behindertenausweis mit dem Merkzeichen „H“ eine klare Notwendigkeit signalisiert. Die letzten Besuche bei Kulturveranstaltungen haben mir eindrücklich gezeigt, wie schnell Barrieren einen ausschließen können: Ein nicht funktionierender Aufzug oder eine Menschenmenge bei einer Eröffnung machen externe Hilfe unverzichtbar.
Jahrzehntelange Unterstützung durch meine Frau
Meine Frau hat mich über Jahrzehnte unterstützt – aufopferungsvoll und oft ohne Pausen. Doch sie hat ein eigenes Leben, das nicht ausschließlich von meinen Bedürfnissen bestimmt sein sollte. Die Pflegeversicherung, die kürzlich ihr 30-jähriges Bestehen feierte, hat dieses Ungleichgewicht leider nicht verhindern können. Es ist mir wichtig, ihren Raum und Zeit für sich selbst zu ermöglichen – ohne die ständige Belastung durch meine Herausforderungen. Der Start mit einem externen Dienstleister, der rund zwanzig Stunden pro Woche übernimmt, markiert einen ersten Schritt in diese Richtung. Diese Unterstützung ist kostenpflichtig, aber aus meiner Perspektive unverzichtbar, auch angesichts meines Ehrenamts, das weit über einen Halbtagsjob hinausgeht.
Vorläufiges Fazit zur Assistenz
Es lohnt sich, den Versuch zu wagen, unseren Alltag und unser Leben neu zu ordnen. Wo dieser Weg enden wird, bleibt Anfang Januar 2025 noch offen. Mit Achtsamkeit und einer großen Portion Zuversicht starte ich in diesen neuen Abschnitt – das Ergebnis bleibt so spannend.
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