Diese Frage stellte »msundich.de« auf Instagram. Eine schnelle Antwort im Kommentarfeld erschien mir in diesem Moment nicht sinnvoll. Darüber wollte ich in Ruhe nachdenken und nicht das erstbeste Gefühl als meinen Kommentar posten.
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Hat die MS meine Sichtweise verändert?
Meine Sicht aufs Leben hat sich seit der Diagnose im Februar 1990 geändert. Unabhängig der MS haben alleine die Erfahrungen und die Entwicklung der Gesellschaft mich verändert. Als Mensch, Ehemann, Vater und Opa führe ich bekanntlich seither ein Leben mit Multipler Sklerose.
Leben mit MS
Mehr als die Hälfte meines bisherigen Lebens begleitet mich die Multiple Sklerose und deren Folgen. Die gute Nachricht vorweg: Ich hätte mir gut ein Leben ohne Erkrankungen vorstellen können. Nur lag das nicht in meiner Hand, was jedem von uns so geht.
Meine Dankbarkeit ist nicht selbstverständlich!
Verstehen werden es wohl nur wenige? Ich bin dankbar für so vieles in meinem Leben. Durch die MS habe ich mich verändert, gehe sogar noch einen Schritt weiter, obwohl jeder Schritt durch die MS im Verlauf oftmals ein Problem dargestellt hatte, habe ich durch die Erkrankung auch Gutes erlebt.
Nicht alles war seither schlecht?
Im Gegenteil, das Leben an sich meist schon Lehrmeister genug. So meine Erfahrungen über drei Jahrzehnte. Trotzdem bleibe ich gerne mit einer großen Portion Humor ausgestattet und lache, wenn möglich, bereits am Morgen, auch wenn es nicht zu lachen gibt. Das Bild oben zeigt, es geht, auch wenn es nicht zu gehen scheint.
Komfortzone vs. Perspektive
Das Schlagwort Komfortzone beschreibt einen individuellen Bereich des privaten oder gesellschaftlichen Lebens, der durch Bequemlichkeit und Risikofreiheit geprägt ist. Die Perspektive hingegen: eröffnet als Gegenspieler den Blickwinkel, Sichtweisen oder Standpunkte zum Alltag und Leben mit MS. Menschen verlangen verschiedene Perspektiven. Es gibt manche, die man aus der Nähe sehen müsste, um diese richtig zu beurteilen, und andere, die man nie richtiger beurteilt, als wenn man sie aus der Ferne sieht. Faktisch eine klassische Zwickmühle im Leben? Wie ist deine Haltung zur Komfortzone vs. Perspektive? Sowie du deine Komfortzone verlassen hast, lesen alle in den Kommentaren, wie dein Blick und Perspektive zum Thema sind.
Persönliche Sichtweisen
Multiple Sklerose, die Erkrankung mit den 1.000 Gesichtern, lässt ein Spielfeld voller Möglichkeiten und persönlicher Sichtweisen zu, wie der eigene Alltag und Leben verläuft. Jeder ist anders, das vereinfacht es nicht, gerade in der Behandlung und dem gesellschaftlichen Verständnis. Die einen laufen, andere sind innerhalb von Stunden nicht mehr dieselben Menschen und einiges mehr. Unsichtbare Behinderungen sind für Dritte so kaum nachvollziehbar. Das macht es für »ALLE« so schwer!
Hallo Frank,
ich hätte meine Diagnose lieber mit 23 bekommen. Doch die Symptome waren nie so stark. Ich war ab meinem fünfundzwanzigsten Lebensjahr Einzelkämpferin und alleinerziehende Mutter.Immer habe ich mich um andere gekümmert (Helfersyndrom). Rückblickend will ich mich aber nicht beschweren, ich habe ein gutes Leben gehabt, und vieles auch richtig gemacht. Jetzt, im Alter, bin ich mit meiner MS im Reinen. Ich bin jetzt nicht mehr für andere da, sondern habe sehr schnell lernen müssen für mich da zu sein. Mein Umfeld hat das mehr oder weniger verstanden. Das ist ein gutes Gefühl.Achtsamkeit ist jetzt meine Devise . Die wünsche ich dir und uns allen! Liebe Grüße Angelika
Hallo Angelika!
Zu lesen, dass jemand zufrieden ist, erfreut mich sehr. Helfen ist immer positiv anzusehen, also für mich. Achtsamkeit, da ist etwas dran, dafür habe ich selbst auch einen Moment länger gebraucht und die Lernkurve war steil. Danke für dein offenes Feedback, liebe Grüße, Frank.🎗️