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Manchmal schreibt das Leben die Geschichte neu, so auch dieses Mal im Hinblick auf mein Hobby, die Fotografie. Drehen wir zum besseren Verständnis etwas an der Zeitspirale. Mitte und Ende der 1980er-Jahre fotografierte ich mit einer Leica M, rückblickend ein Werkzeug der besonderen Art. Es war kurz vor Weihnachten, unser Sohn Julian war gerade verstorben und lag im offenen Sarg in der Friedhofskapelle. Meine Frau wollte persönlich Abschied nehmen und ging zum Friedhof, der nur wenige Meter von meinem Elternhaus entfernt war.

Ich war zu müde und fertig durch das Geschehene und zu feige, meinen Sohn anzuschauen. Carmen kam zurück und sagte: „Er liegt so friedlich in seinem Sarg, schau ihn dir bitte an, nicht dass du es später bereust.“ Okay, ich ging mit und sollte einige Bilder machen. Zum Glück hatte ich einen Film in der Kamera. Nur was dann geschah, konnte keiner ahnen: Ich drehte am Objektiv und Julian kam mir entgegen. Mein erster Gedanke war, er ist überhaupt nicht tot. Vor Schreck habe ich die Kamera fallen lassen und bis ins Jahr 2007 nie wieder auch nur ein einziges Bild gemacht. Ende 2006 habe ich mir eine Panasonic Lumix DMC-FZ50 gekauft. Diese wollte ich Anfang Januar im Urlaub ausprobieren und endlich wieder einige Bilder fotografieren. Seitdem fotografiere ich wieder regelmäßig. Das ist meine ganz private Geschichte als Hobbyfotograf.